Neulich beim gemeinsamen Filmanschauen nahm ich wahr, wie mein Sohn eine Süßigkeit genießt.
 
Wie du vielleicht kennst, haben wir Eltern irgendwas zu sagen, auch wenn manchmal schweigen besser wäre.
 
So wie an diesem Abend dachte ich, ich habe einen schlauen Satz, den ich irgendwo mal gehört habe und ich klug fand, und der hoffentlich meinen Sohn zum Nachdenken anregen würde:
 
ICH: „Sohn, du bist, was du isst“
 
SOHN, postwendend und über beide Ohren grinsend: „Eben, Süß“
 
Mein Mann und ich lachten herzlich. Ich fand keine Worte mehr. Ich lachte und umarmte ihn ganz fest.
 
Es ist schlau zu wissen, wann ich „verloren“ habe. Ich entschied mich seine Schlagfertigkeit zu feiern.
 
Denn er ist wirklich süß.
 
Und mit dieser Antwort habe ich nicht gerechnet.
 
Manche können es einfach. Ich nicht, wie ich in den Erzählungen in meinem Buch auch bereits feststellte.
 
Meine Kinder schaffen das. Es bedarf keiner weiteren Sätze, denn meistens gestehe ich es mir „So habe ich es noch nicht gesehen“ oder ich lache einfach und lasse es wirken.
 
Jeder hat seinen eigenen Ansatz mit „komischen Bemerkungen“ umzugehen. Wenn „verbale Angriffe“ von Fremden unterwegs kamen, als ich noch ziemlich neu hier war, wählte ich zu schweigen, weil ich einfach zuerst überrascht war. So etwa wie bei dieser Bemerkung hier:
 
„Sie können diese Zeitschrift der Hoffnung nicht ablehnen. In Afrika gibt es doch so viel Leiden.“
 
In meiner Fassungslosigkeit lief ich nur weiter, um Abstand zu gewinnen.
 
Schlaue Antworten fallen mir erst später ein.
 
Schlagfertige Antworten selbst zu bekommen bringen mich dazu, meine vielleicht unüberlegten Bemerkungen und den Zeitpunkt meiner Aussage zu hinterfragen.
 
Umso amüsanter und klasse fand ich von Anthony Bafoe, ein ehemaliger Fußballspieler, als er von einem Gegenspieler mal beschimpft wurde, folgende Antwort:
 
„Du wirst doch sowieso in nächster Zeit arbeitslos, du kannst bei mir auf der Plantage arbeiten.“
 
Wie ist es bei dir? Wie reagierst du auf verbale Angriffe?
 
Vielfalt kann anstrengend sein:-)
 
Ich werde noch eine Menge von meinen Kindern lernen, und das ist gut so.