ICH BIN DEIN GRÖSSTER UNTERSTÜTZTER
April 28, 2024VIELFALT IST, WENN WIR HEUTE AUCH AN DIE KINDERLOSE DENKEN
Mai 12, 2024„…(schluchz). Was haben wir nur Gott getan, Claude?“
Kennst du dieses Zitat aus dem Film „Monsieur Claude und seine Töchter“?
Meine Familie und ich lieben diesen Film. An dieser Stelle lachen wir einerseits (sehr gut gespielt), anderseits wissen wir, dass diese Dinge wirklich passieren. Es ist für uns eine erneute Einladung, sich mit eigenen Vorurteilen auseinanderzusetzen.
„Ich doch nicht“, habe ich auch früher gedacht… „Nur die Anderen haben Vorurteile.“ Da ich das in meinem Buch auch anspreche, berichten mir viele über ihre Geschichten.
Wie zum Beispiel in dieser Story aus der Schweiz.
Mein Kollege, wir nennen ihn heute Hans, wuchs mit der Überzeugung, seine Familie sei weltoffen. Schließlich waren seine Eltern beruflich bedingt in den verschiedensten Ländern. Bis er eines Tages seine Freundin aus Tansania vorstellte. Der Blick seines Vaters ließ ihn wissen, dass er sich auch sinngemäß fragte: „Wie werden unsere Enkelkinder aussehen?“
Hans‘ Welt war durcheinander. Mit so einer Haltung von seinem „weltoffenen“ Vater hat er nie gerechnet. Heute haben Hans und seine Frau 2 Kinder und durften lernen, dass Akzeptanz von Weitem sich leicht anhört, bis du richtig damit konfrontiert bist. Sein Vater äußerte sich Jahre später dazu und war selbst erschrocken über seine eigenen Vorurteile.
Das ist Hans Geschichte.
Vor drei Jahren kündigte meine Kusine ihre Hochzeit an. Wir nennen sie hier Zari. Zari ist wie ich eine Luo. Zari ist seit vielen Jahren in London und lernte dort Luke kennen. Luke ist ein Kikuyu. Wie du dir denken kannst, gibt
es innerhalb einer Nation auch Annahmen, die das Miteinander erschweren.
Nicht jedoch für Zari und Luke.
Mein Onkel, der Vater von Zari, war überfordert, als er hörte, dass Luke ein Kikuyu ist. Wie es die Tradition verlangt, mussten sich beide Elternseiten zuerst kennenlernen und ein formelles JA geben, bevor Zari und Luke heiraten.
Anstatt eines Festes gab es eine echte Auseinandersetzung mit Ängsten von beiden Elternseiten. Die Eltern hatten immerhin Mut, sich gegenseitig auszufragen: „Stimmt es, dass die Luos so und so sind?“ und „Stimmt es, dass die Kikuyus so und so sind?“
Wie leicht ist es, zu glauben, wir sind frei von hashtag#Bias, bis wir ganz nah damit konfrontiert sind? Das Beste für jemanden zu wollen, ist teilweise mit tiefen Vorurteilen verstrickt.
In beiden Storys sah ich persönlich eine Transformation. Zari, Luke, Hans und seine Frau haben Brücken gebaut. Die Eltern haben sich jeweils mit ihren eigenen Vorurteilen auseinandergesetzt und diese laut ausgesprochen.
Es mag erschreckend sein, wenn jemand seine Sorgen benennt. Ich sehe es positiv. Dann weißt du, woran du bist und wo du ansetzen kannst. Es ist eine Einladung, sich erneut mit den Werten in eigener Familie und darüber hinaus auseinanderzusetzen.
Wie siehst du das?
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