„HABEN SIE EINEN TERMIN?“
Juli 20, 2022“WAS ZIEHE ICH AN?”
Juli 20, 2022…werde ich mich einsetzen für diejenigen, die bei der Wohnungsvergabe benachteiligt sind“.
„Ich werde meine Wohnungen nur an diejenigen vermieten, die weniger Chancen haben.“
Hast du dich schon mal dabei ertappt? Du setzt dich so sehr für eine Sache ein, dass du vergisst deinen Blickwinkeln zu ändern?
Aufgrund von schlechten Erfahrungen hatte ich den Drang mich für die Menschen einzusetzen, die auch aufgrund von ihrer Herkunft ausgegrenzt sind.
Ich erinnere mich an meinen stillen und zugleich festen Antreiber meines Tuns: Ich wollte zeigen, dass „wir“ es schaffen. Wenn es so weit ist, nur an diejenige vermieten, die weniger Chancen haben.
Wie engstirnig. Wie fantasielos. Wie visionslos.
Als es das erste Mal so weit war, und durch die spannende Reise der Entdeckung des eigenen Selbst in dieser neuen Heimat, war dieses Ziel überflüssig.
Ich habe mich mit meinen Gedanken auseinandergesetzt und stellte fest:
📍 Mit Fairness und Empathie hole ich Menschen besser ab.
📍 Wenn ich nur die eine Seite vertrete, dann schaffe ich eine parallele Gesellschaft. Genau das Gegenteil, wofür ich mich einsetze.
📍 „Unrecht und Unrecht ergibt kein Recht“. Ich grenze somit die andere Seite aus, dann wird es zu einem Teufelskreis.
📍 Entscheidend sind Werte, die wir in der Gesellschaft gemeinsam entwickeln.
📍 Es ist wichtig, die Auswirkungen von Auswirkungen meines eigenen Handelns zu hinterfragen.
Wie einseitig war es von mir.
Hans Rosling nennt diesen Instinkt „Single Perspective Instinct“ und erklärt nachvollziehbar in seinem Buch „Factfulness“, dass gesellschaftliche Probleme nie einfach sind. Diese sind komplex. Es gibt nicht nur eine Ursache und nicht nur eine Lösung.
Er beschreibt weiterhin, wie Experten / Aktivisten blind vor Entwicklungen sein können, weil sie nützlich sein wollen.
Dieser Beschützerinstinkt funktioniert in vielen Bereichen nicht, auch wenn bei uns Eltern, Generationen später, dieser Instinkt noch aktiv ist:-)
Aus den meisten Filmen und Medienberichten sehe ich, wie gefährlich es ist, sich mit nur einer Seite der Story zu beschäftigen.
Es ist daher eine spannende Übung, die Rolle mit anderen „Aktivisten“, welche eine andere Meinung vertreten, zu tauschen.
Dazu sagt Rolf Dobelli in seinem Buch „Die Kunst des guten Lebens“:
„Es gilt in die Schuhe der anderen zu steigen und tatsächlich darin herumzulaufen“ […] „Und weil das nicht immer möglich ist, hier ist noch eine Empfehlung. Lesen Sie Romane. […] In einen guten Roman einzutauchen […], ist eine effiziente Zwischenlösung – zwischen Nachdenken und Tun.“
Ich lade dich ein, dich sogar in die Rolle des „Ablehners“ hineinzuversetzen.
Genau für das Gegenteil verbittert zu kämpfen, ist nicht die Lösung.
Ich darf üben, mehrere Seiten der Storys zu betrachten.
Steigst du gelegentlich in die Schuhe der anderen?
Happy Easter.
Susan Omondi
17.04.2022
#inspire#story#magie#diversity#easter