„TJA, WILLKOMMEN IM LEBEN, DAS LEBEN IST SCHARF“
September 19, 2022IST EINE ROTE ROSE IN DER VÖLLIGEN DUNKELHEIT WIRKLICH AUCH ROT?
Oktober 19, 2022Am letzten Mittwochabend nahm meine Tochter meine Hand und begleitete mich aus der Küche heraus, um mir etwas Ernsthaftes mitzuteilen – so dachte ich.
Meine Tochter, 13 Jahre, schaute mich an, dabei fasste sie meine Haut wie eine Ärztin prüfend an und sagte sehr ernst:
„Also Mama, wenn die Flamingos aufgrund ihrer Nahrung rosa werden, dann müssen wir uns ernsthaft über deinen Kaffeekonsum unterhalten.“
Kennst du Leute, die eher zuhören, wenig sagen, aber wenn sie etwas sagen, dann trifft es?
Ja, so ist sie. Und meistens unerwartet, mit einem tiefschwarzen-Humor.
Mein Mann und ich lachten herzlich. Heute noch.
Um es noch mit den Worten ihres Zwillingsbruders zu ergänzen, als wir ihn vor etwa 5 Jahren darauf ansprachen, warum er im Unterricht „stört“, antwortete er schlagfertig:
„Wer bringt noch Menschen zum Lachen, wenn alle so ernst sind?“ – da hat er recht.
Wir zahlen auch für Mittermeier und Co. um zu lachen.
Und das machen die beiden bei uns.
Es darf ernst und zugleich richtig witzig sein, so dass ich mich nur noch vor solchen Einfällen verneige: Mein Kaffeekonsum und ich. Eine Story mit vielen Perspektiven.
Im Umgang mit Vielfalt darf Humor nicht fehlen. So machen wir Begegnungen leicht.
Dennoch weiß ich, dass beide Seiten die Bereitschaft diese zu empfangen und zu schätzen brauchen.
Ich erinnere mich noch als eine Dame während eines Ferienjobs mir sagte, gerade als ich meinen Kokosnusjoghurt aß:
„Die Farbe passt nicht zu dir, iss lieber einen Schokojoghurt“. Ich war überrascht, aber nicht gekränkt. Ich lächelte leicht.
Meine Freundin, einheimisch, die zuhörte, fand das absolut daneben.
Das verstand ich noch weniger.
Doch mit der Zeit lernte ich darauf zu achten, dass die Gefühle von anderen nicht zu meinen werden.
Rückblickend war es ein harmloser Kommentar, den ich jetzt mit einem herzhaften Lachen und einem Konter begegnen würde.
Als ein Kollege Jahre später herausfand, warum ich schwarz wurde, war ich eindeutig bereit für ein Lachen und wir arbeiteten trotzdem, oder gerade deshalb, respektvoll und wirksam zusammen. Diese Story hat es zum Buch geschafft.
Der Weg Nr. 47 in meinem Buch geht also darum, nicht jedes Wort auf die #Goldwaage zu legen (🔸️für die Neugierigen: bald geben mein Team und ich das Veröffentlichungsdatum bekannt🔸️)
Für mich sind solche Bemerkungen in meiner Arbeitsumgebung, in Familie oder unter Freunden keinesfalls kränkend. Es ist eine gesunde Einladung, sich besser kennenzulernen.
Was isst / trinkst du am meisten? Achte darauf, was passiert.