„WISSEN SIE FRAU OMONDI, WIR SIND SEHR SPEZIELL“
November 20, 2022„SUSAN, ICH HABE MICH IMMER GEFRAGT, WARUM SCHWARZE….
Dezember 11, 2022Hattest du schon mal ein richtig kurioses Erlebnis in einem Hotel?
Eines Abends ging ich nach einem harten Tag ins Hotel.
Während ich ca. 4 km weit hinlief, dankbar für meinen Kopfhörer, der mir die Einsamkeit abnimmt, stellte ich mir vor, wie ich mir es gemütlich mache und in eines meiner Lieblingsbücher „Die Kunst des guten Lebens“ eintauche.
Nach dem erfolgreichen Einchecken und nun meinen Zustand mit dem Buch in der Hand noch konkreter vorstellbar, lief ich die Treppen hinauf in das für mich vorgesehene Zimmer.
Leicht aufgeregt fragte ich mich, ob mein Chip die Tür mit dem ersten Versuch öffnen würde.
Ja, ich war erfolgreich und öffnete die Tür. Während ich gleich das Fenster und den tollen Blick über die Stadt entdeckte, fiel mir noch etwas sofort auf:
Jemand war im Bett und schlief.
Ich habe nur Füße, der Lage nach sehr relaxed, erkannt.
Vor lauter Ehrfurcht, in die Privatsphäre von jemandem einzudringen, machte ich sofort die Tür wieder zu.
Ich suchte sofort wieder die Treppe zur Rezeption.
Ich fand das lustig und war froh, dass die Person „nur schlief“.
Gleichzeitig fragte ich mich, was passiert war, damit es zu so etwas kommt.
Die Person an der Rezeption fand das nicht so lustig wie ich.
Sie schimpfte laut über ihre Kolleginnen. Sie dabei zu beobachten, fand ich auch amüsant, sodass ich noch weniger dazu kam, mich als Kundin aufzuregen.
Warum sollte ich? Niemand wurde verletzt, die Folgen waren vernachlässigbar.
Ich hatte endlich heute etwas Aufregendes, worüber ich erzählen darf.
Als ich ein neues, leeres Zimmer nur für mich bekam, rief ich meinen Mann an. Er sagte „Das habe ich auch noch nie erlebt und noch nie davon gehört“.
Er lachte, genauso wie ich, richtig über diesen Vorfall und sagte weiterhin:
„Stell dir vor, du schläfst bereits und dann kommt eine Person in der Nacht in dein Zimmer.“
Vielfalt hat viele Aspekte.
Obwohl wir meist „optische“ Vielfalt ansprechen, finde ich die Art und Weise, wie wir eine Situation wahrnehmen, annehmen, verarbeiten, oder wie wir mit kuriosen Ereignissen umgehen noch spannender und vielfältiger.
Das sagt viel über uns aus. Wie schnell bringt mich Vielfalt, eben das noch nie erlebte, eine andere Vorgehensweise, aus dem Konzept?
Sind die Folgen schlimm, vernachlässigbar oder gar bereichernd?
Zudem half mir dieses Ereignis zu verinnerlichen, dass ich mit allen den Menschen, die ich unter Umständen nicht mag, Betten, Teller, Gläser, Zimmer teile – auch wenn nicht zur gleichen Zeit. Diese Erkenntnis ist ernüchternd.
Warum also nicht an meiner Akzeptanz arbeiten?