…zueinander HALLO sagen, ohne sich zu kennen. Warum macht ihr das?“

Fragte mich vor einigen Jahren ein Kollege.

Ich liebe solche Feststellungen und noch mehr, was daraus entsteht, wenn wir uns auf solche Gespräche einlassen.

Da ich das auch mache, konnte ich es nur so erklären:

– wir sind (Stand jetzt) sehr wenige in Europa

– es fällt auf, dann kommt die unbewusste Suche nach Ähnlichkeit und Sicherheit, denn in der Gruppe sind wir stärker als allein (auch wenn keine Gefahr droht:-))

Ich stellte auch fest, auch die Europäer, die ich in Kenia beobachtete, ebenfalls zueinander Hallo sagten, einfach, weil eine optische Ähnlichkeit da ist.

Ich stellte weiterhin fest: Ich begrüße auch Jogger, Walker, Fahrradfahrer, die ihre Morgenrunden wie ich machen.

Beim Wandern: Wanderer begrüßen sich ohnehin.

Ich beobachte auch, dass Motorradfahrer dieses ebenfalls praktizieren.

Doch am bewusstesten begrüße ich Personen mit Hunden. Hier stelle ich sicher, vor allem in menschenleeren Gegenden, dass wir Blickkontakt haben. Begründung: Ich habe großen Respekt vor Hunden und weiß nicht, was sie als Nächstes vorhaben, vor allem, wenn sie einfach direkt zu mir rennen.

Daher gibt mir der Blickkontakt das Gefühl der Sicherheit. Insbesondere, wenn diese Menschen mit Hunden dabei lächelnd zurückgrüßen.

Hallo sagen oder Unbekannten zuzulächeln hat mir bereits viele Türen eröffnet, vor allem bei Menschen:

📍die selbst unsicher sind, wie sie mit den Susans hierzulande umgehen sollen

📍die aus irgendeinem Grund einfach zurückhaltend und nicht gesprächig sind (Vielfalt hat viele Gesichter)

📍die ihre Ansichten bisher nicht teilten, weil sie sich nicht verstanden fühlten. Mit einem Lächeln oder Hallo sind sie dann bereit, sich mir zu öffnen. Magisch.

Bist du neu in deiner Umgebung; sag einfach Hallo in deiner Nachbarschaft oder im Betrieb, ganz laut und deutlich, auch wenn du die Sprache noch nicht beherrschst.

Sollte jemand nicht zurückgrüßen, muss es mit dir nicht zu tun haben, denn das kann verschiedenen Gründen haben: mit Gedanken komplett woanders oder der Tag war einfach mies für diese Person. 

Bedenke immer, es gibt viele Seiten einer Erzählung.

Sag trotzdem weiterhin Hallo. Gib nicht auf. Alle guten Beziehungen fangen mit einfachen Begrüßungen an.

Ich verstehe, wenn du skeptisch bist: Was, wenn sie dich ablehnen?

Bedenke bitte, du kannst den ersten Schritt machen. Was gibt es Einfacheres als ein Lächeln, ein Hallo oder ein Nicken, um einer Person zu zeigen, dass du sie wahrnimmst?

Wenn du das schaffst, wirst du auch die größeren Herausforderungen, die Vielfalt und Integration mit sich bringen, meistern.

Ich habe hier noch einen lesenswerten Artikel zum Thema „Das Geschenk des Grüßens“ (Link im Kommentar) gefunden.

Bist du eine Person, die auch den ersten Schritt zur Begegnung macht?