zum Muttertag und

zum Umgang mit Kinderlosigkeit

Heute ist Muttertag (was für eine freche Erinnerung, als ob du das vergessen hattest:-)). Du und ich haben diesen Tag nicht erfunden.

Doch falls du Mutter bist wie ich, freust du dich darauf, wenn deine Kinder dir Aufmerksamkeit schenken. Vielleicht besuchst du deine Mutter.

Im Laufe der Jahre habe ich 6 Ehepaare kennen und schätzen gelernt, die mir ihre Erfahrungen als Kinderlose – gewollt oder ungewollt –  anvertraut haben.

Zunächst mal, da es immer noch in vielen Orten ein Tabuthema ist. Zum anderen haben sie das Gefühl, sie müssten sich für ihre Lage rechtfertigen.

Zwei davon sagten mir auch, dass sie sich diskriminiert fühlen, wenn es um Urlaubsplanung geht. Ohne dass Menschen wirklich wissen, wie es ihnen geht, wird pauschal erwartet, dass sie Verständnis für Eltern zeigen.

Diese Menschen haben bereits viel innerlich mit sich zu kämpfen.

Wenn auch noch unsensible Bemerkungen oder Vorschriften herrschen, vermisse ich die wertorientierte Gesellschaft, die ich in Deutschland und in der Schweiz so zu schätzen gelernt habe.

Und ich frage mich heute bewusst am Muttertag, wie sich kinderlose Eltern fühlen.

Vielfalt hat viele Gesichter. Vielfalt ist eben auch vielfältig.

Mir war früher wirklich nicht bewusst, wie es Menschen ohne Kinder in unserer Gesellschaft geht.

Mir ihre Storys anzuhören, hat mich zutiefst berührt und ich merkte, wie naiv ich früher war gegenüber „Kinderlosen“.

Ich möchte deshalb diesen Tag nutzen, um dich auch zu erinnern, sensibler und achtsamer mit Menschen umzugehen.

Gerade dann, wenn gefühlt die ganze Welt Muttertag feiert, appelliere ich an dich:

Deinen Teil zur Zugehörigkeit für Menschen ohne Kinder zu hinterfragen und zu leisten. Empathisch zuhören und Respekt gegenüber dieses „Anders-Sein“ helfen enorm.

Im Team bitte auch nicht annehmen, dass unter anderem Menschen ohne Kinder auf ihren Sommerurlaub verzichten möchten. Wir wissen nie, was Menschen wirklich bewegt, bis wir miteinander sprechen.

Nicht erwarten, dass diese Menschen Verständnis für Mutter / Väter zeigen, wenn wir, Menschen mit Kindern, selbst nicht bereit sind Verständnis zu zeigen. Vielfalt ist keine Einbahnstraße.

Wenn du selbst kinderlos bist – verliere bitte nicht deine Stimme. Manchmal ist uns einiges nicht bewusst. Da hilft es, deine Seite der Story zu kennen.

Was sind deine Erfahrung mit Umgang mit Kinderlosigkeit in unserer Gesellschaft?

Hast du Ergänzungen?

Ich freue mich auf deine Anregungen.